Was passiert durch die IPT-Behandlung?

Der Patient bekommt eine patientenspezifische Menge Insulin gespritzt. Dieses Insulin sorgt dafür, dass die danach verabreichten Medikamente ganz gezielt von den erkrankten Zellen „aufgesogen“ werden, weil Insulin die Nährstofffenster aller Zellen öffnet wie ein Pförtner. Diese Pförtner (Rezeptoren) sind beispielsweise auf einer Krebszelle 6-8 mal so viele wie auf normalen, gesunden Zellen. Der daraufhin erfolgende und medizinisch überwachte, erniedrigte Blutzucker zeigt an, dass alle verfügbaren Pförtner (Insulinrezeptoren) aktiviert sind und die Zellfenster („Zellporen“) geöffnet sind. Sie lassen dann nicht nur den Blutzucker in die Zelle, sondern alle anderen Nährstoffe, die momentan ebenfalls im Blut „schwimmen“.

Wenn zu diesem Zeitpunkt (=„therapeutischer Moment“) Medikamente verabreicht werden, dann reichern sich diese aufgrund der gerade beschriebenen Besonderheiten nicht in jeder beliebigen Zelle, sondern vornehmlich in den erkrankten Zellen an, wegen deren erhöhten Zahl von Pförtnern (Rezeptoren).

So ist es möglich, mit nur einem Bruchteil der üblichen Medikation genauso wirksam, aber in diesem Fall ganz gezielt die kranke Zelle zu erreichen. Damit reduziert man die oft sehr schädlichen Nebenwirkungen von Medikamenten auf die gesunden Zellen und zerstört auch nicht das Blutbild und Immunsystem.

Wie muss sich der Patient vorbereiten?

Der Patient kommt morgens nüchtern in die Praxis, d.h. keine Nahrung, keinen Kaffee, keinen Tee, keine Säfte, höchstens Wasser. Medikamente sollten nach vorheriger Absprache eingenommen worden sein. Für Nachmittagstermine ist geringe leichte Nahrung erlaubt, die den Blutzuckerspiegel kaum erhöht.

Wie ist der zeitliche Ablauf der Behandlung?

Zunächst werden Blutdruck und Blutzucker gemessen, ein EKG gemacht sowie Sauerstoff geatmet. Der Patient bekommt mehrere spezielle Infusionen verabreicht. Dann erfolgt die Insulininjektion. Die vorbereiteten Medikamente werden dann in einer festgelegten Abfolge und zeitlich versetzt appliziert.

Die nachstehende Grafik verdeutlicht den Ablauf einer einzelnen Behandlung, die insgesamt zwischen zwei und drei Stunden dauert.

{BILD: IPT Behandlung}


Während der ganzen Behandlungszeit ist ständig speziell geschultes Fachpersonal dem Patienten zugeordnet und der Arzt kontrolliert den Verlauf und die Reaktionen. Zu gegebener Zeit wird die Behandlung ggf. durch die Applikation hochprozentiger Zuckerlösung beendet. Danach bleibt der Patient noch mindestens eine bis zwei Stunden in Beobachtung. Nach Behandlungsende bekommt der Patient ein elektrolytisches Getränk und frischen Obstsalat aus Äpfeln, Bananen, etc. verabreicht. Für die Zeit nach der Behandlung darf sich der Patient gerne leichte Kost mitbringen.